2019

„Eure Heimat ist unser Albtraum“

Lesung von Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah, Donnerstag, 05. September 2019
Am Donnerstagabend, 05. September, lud das Kukoon in der Neustadt zur Lesung aus dem Essayband „Eure Heimat ist unser Albtraum“ ein. Gelesen wurde von zweien der 12 beteiligten Autor*innen, Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah, die auch Herausgeber*innen des Buches sind. Besonders junge, kultur- und politikinteressierte Personen waren an der Veranstaltung interessiert. Somit war das Kukoon wirklich überfüllt und einige mussten sogar wieder gehen, da irgendwann jeglicher Platz besetzt war und sich das Publikum schon auf den Treppen und Tischen sammelte und sich auch im hinteren Bereich des Lokals und auf der Bühne eng tummelte. Entsprechend des überfüllten Raumes war es auch sehr warm und stickig, was sich durch den häufig erklingenden Wunsch nach Luft und kalten Getränken im Publikum äußerte. Dennoch war die Stimmung sehr positiv, da sich ein stetiges Summen durch die vielen angeregten Gespräche der Menschen vernehmen ließ.

Um 20 Uhr begann nun die eigentliche Veranstaltung und die beiden Autor*innen und die Moderatorin wurden mit erwartungsvollem Applaus begrüßt. Zu Beginn erzählten die beiden Autor*innen von der Idee zu dem Werk und erläuterten die post-migrantische Perspektive aus der heraus das Buch geschrieben wurde. Im Folgenden wurde der Heimatbegriff diskutiert und die Kritik, die der Buchtitel nach der Veröffentlichung ausgelöst hatte. Auch Stereotype, Vorurteile und politische Ereignisse der entfernten, sowie der noch nicht ganz so entfernten Vergangenheit sprach der gelesene Text und die Diskussion an. Die gelesenen Texte drehten sich außerdem um Existenzangst und inwieweit zum Beispiel Silencing und Migration die eigene Identität beeinflussen. Zudem wurde auf den gleichnamigen Schreibworkshop mit Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah und das damit verbundene Thema selbstermächtigten Schreibens Bezug genommen.

Zum Schluss, nach einer Diskussion über Queerness und „weißen“ Feminismus brandete tosender Applaus auf, was den sowieso schon begeisterten spontanen Beifall mittendrin noch einmal übertraf. Nach dem Ende des Programmes bestand nun die Möglichkeit, den beiden Autor*innen persönlich Fragen zu stellen und ein Exemplar des vorgestellten Buches zu ergattern.

Text: Sinikka Schulz (Praktikantin im Literaturkontor)