Schreiben im Gespräch – Nachwuchsstipendiatinnen im Dialog mit ihren Mentorinnen
Eine Gesprächs- und Lesereihe mit Chantal-Fleur Sandjon, Alina Herbing &
Leyla Bektaş
und Kristin Moldenhauer, Nele Miesner & Laura Heimann
Wie sieht der Arbeitsalltag von Autor*innen aus? Wie finden Texte ihren Weg zum Verlag oder in renommierte Literaturzeitschriften? Welche Rolle spielen Preise und Stipendien im Literaturbetrieb und wie familienfreundlich ist dieser eigentlich?
Über diese und andere Fragen haben wir an mehreren Abenden mit Autor*innen diskutiert, die bereits mit dem Bremer Autorenstipendium ausgezeichnet worden sind, mit dem der Senator für Kultur seit über 40 Jahren die literarische Arbeit vor Ort fördert.
Ab August 2025 setzen wir die Reihe in einer anderen Konstellation fort, und zwar mit den aktuellen Nachwuchsstipendiatinnen und ihren Mentorinnen. Mit den Nachwuchsstipendien unterstützt der Senator für Kultur gezielt junge Schreibende finanziell und mit einem Mentoring, das mit den Stipendien verknüpft ist, um die Stipendiatinnen bei der Weiterentwicklung ihrer ausgezeichneten Projekte professionell zu begleiten.
Im Rahmen von drei Veranstaltungen wollen wir mit den Stipendiatinnen und ihren Mentorinnen über das Mentoring sprechen, aber auch darüber hinaus über Schreib- und Veröffentlichungsprozesse, die Arbeit an eigenen und fremden Texten sowie ihre Erfahrungen mit dem Literaturbetrieb. Zudem werden die Mentorinnen Texte aus ihren Werken lesen und die Stipendiatinnen Auszüge aus ihrem mit dem Bremer Autorenstipendium ausgezeichneten Romanprojekten.
Moderiert werden die Gespräche von Jens Laloire.
*Der Veranstaltungsort in der Villa Ichon ist leider nicht barrierefrei, gerne möchten wir aber auch Personen mit Einschränkungen den Zugang ermöglichen. Wenden Sie sich gerne mit Fragen dazu an uns.
Chantal-Fleur Sandjon ist eine afrodeutsche Autorin. Ihr Versroman Die Sonne, so strahlend und Schwarz wurde 2023 u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. 2024 ist ihr jüngster Jugendroman City of Trees erschienen, eine poetische, afrospirituelle Betrachtung von Veränderung. Ihr Interesse gilt besonders der vielschichtigen Darstellung (queerer) Schwarzer Lebenswelten in Deutschland, dem Einschreiben in Vergangenheit, Gegenwart und Zukünfte. Sie begleitet diskriminierungskritische Prozesse, lehrt zu diversitätsgerechter Kinder- und Jugendliteratur und lektoriert aus intersektionaler Perspektive. Weitere Informationen unter: www.cfsandjon.de
Kristin Moldenhauer wurde 1990 in Osnabrück geboren. Sie studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis sowie Inszenierung der Künste und der Medien an der Universität Hildesheim. Seit ihrem Studium arbeitet sie medien- und theaterpädagogisch mit Kindern und Jugendlichen. Ihr Fokus liegt dabei auf dem gemeinsamen Suchen, Schreiben und Vertonen von Geschichten. In ihrem eigenen Schreiben ist sie inspiriert von phantastischen Welten und der Frage, wie diese Ideen eines intersektionalen Feminismus aufgreifen können. Mit dem Nachwuchsstipendium wurde sie 2024 für ihr Roman-Projekt Schlafspuren ausgezeichnet, mit dem sie zeigt, dass Fantasy auch politisch sein kann.
Alina Herbing, geboren 1984 in Lübeck, aufgewachsen in Mecklenburg, lebt heute in Berlin. Sie studierte Germanistik und Geschichte in Greifswald, Neuere deutschsprachige Literatur in Berlin sowie Literarisches Schreiben in Hildesheim. Für ihren Debüt-Roman Niemand ist bei den Kälbern erhielt sie unter anderem den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis der Stadt Bad Homburg. Die gleichnamige Verfilmung kam 2022 in die deutschen Kinos. Im Februar 2024 erschien ihr zweiter Roman Tiere, vor denen man Angst haben muss. Weitere Informationen unter: www.alinaherbing.de
Nele Miesner wurde 2000 geboren und ist in Grasberg bei Bremen aufgewachsen. Nach einem Studium der Weltliteratur in Göttingen hat sie ihren Master in Transnationaler Literaturwissenschaft an der Universität Bremen absolviert und währenddessen an zahlreichen Schreibseminaren teilgenommen. Erste Texte hat sie im digitalen Literaturmagazin Bremen und im Rahmen des Bremer Literaturwettbewerbs 2023 in der Anthologie Treffpunkt Freimarkt (Kellner Verlag) veröffentlicht. 2024 hat sie gemeinsam mit Leyla Bektaş einen Letter to the Youth für die Jahreshauptversammlung des UNESCO Creative Cities Netzwerkes verfasst. Mit dem Nachwuchsstipendium wurde sie 2024 für ihr Prosaprojekt Moorlinsen ausgezeichnet. Darin verknüpft sie eine vielschichtige Familien- und Freundschaftsgeschichte mit Themen wie Umweltzerstörung und Klimawandel.
Leyla Bektaş, geboren 1988 in Achim und aufgewachsen als Tochter einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters in Bremen. Sie studierte Romanistik in Köln, mit Stationen in Bordeaux und Mexiko-Stadt, später Literarisches Schreiben in Leipzig. Sie arbeitete als Dozentin für spanischsprachige Literatur, als Trainerin für Deutsch als Fremdsprache und gibt regelmäßig Seminare und Workshops für Kreatives Schreiben. Ihre Texte erschienen in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien (u.a. poetin, Tippgemeinschaft). Ihr erster Roman, für
den sie 2020 das Bremer Autorenstipendium erhielt, ist im Herbst 2024 bei Nagel und Kimche unter dem Titel Wie meine Familie das Sprechen lernte erschienen. Weitere Informationen zur Autorin gibt es hier>>
Laura Heimann, geboren 1988 in Soltau, zog im Januar 2022 von Berlin nach Bremen, um dem Norden, der Familie und Freund*innen wieder näher zu sein. Von 2016 bis 2020 studierte sie Deutsche Literatur an der Humboldt Universität in Berlin. Sie schreibt Lyrik und Prosa und hat bereits Texte in unterschiedlichen
Literaturzeitschriften der D-A-CH Region und im digitalen Literaturmagazin Bremen veröffentlicht. Mit dem Nachwuchsstipendium wurde sie 2024 für ihr Romanprojekt Vorbilder ausgezeichnet. Darin widmet sie sich im Rahmen einer Familiengeschichte und darüber hinaus auf verschiedenen Ebenen den Themen Verlust und Trauer.
Eintritt frei.
Eine Gesprächs- und Lesereihe des Bremer Literaturkontors, gefördert vom Bremer Senator für Kultur
Weitere Infos zum Autor*innenStipendium und weiteren Stipendiat*innen gibt es hier